1. September 2015

Vier Tage Zuckerentzug

Mir ging es absolut kacke. So richtig beschissen. Ich war am Boden. Hätte ich nicht so gute Freunde, wäre ich immer noch da unten. Es war einfach zu viel auf einmal. Aber dieses gejammer kommt ihr schon. Dieser Post beschreibt den Entzug von Zucker.

Ja. Richtig. Entzug. Dank Sudda Sudda stieß ich auf folgende Seite: http://lchf.de/my-1-die-3-phasen-der-zuckersucht Ich habe mir die drei Phasen durchgelesen. Viele Punkte dürften auch für andere Süchtige (Alkohol, Tabak) gelten - das war mir aber klar. Was mir nicht so klar war: Ich war mindestens an der Grenze zu Phase 3, wenn nicht sogar drüber hinaus!

Ich musste lernen Personen zu vertrauen und mich zu offenbaren. Mich dahin zu offenbaren, dass mir der Schokoladen- und Zuckerkonsum aus den Händen glitt. Das ist und war nicht schön. Hat mir aber geholfen zu erkennen, dass ich ein Problem habe.

Nachdem ich mich beruhigte konnte ich rationaler an die Sache rangehen: Google. Ich fand einige, teilweise auf unterem Niveau ("Wenn sie Schokoladensüchtig sind, essen sie einfach weniger" -,-) und andere sehr harte ("Da wirkt nichts als der reine Entzug. Ich empfehle dazu noch 2-3 Einläufe."). Tja... Doch gibt es da auch die Mitte und faktische Zahlen: Immer wieder fand ich eine Zahl: 4 Tage. nach 4 Tagen soll der Hirn merken: Es gibt kein Zucker mehr und fahre das Glückgefühl mal auf normal zurück.

Vier Tage also. Das klang nach einem überschaubaren Zeitraum. Am Ende waren war 4,5 Tage. 4,5 Tage von Entzuggefühlen.

Vorletzte Woche Freitag habe ich mir dann gesagt: 4 Tage. Das halte ich durch. Ich habe es durchgehalten. Es war nicht schön. Absolute nicht. Am nächsten Morgen bin ich mit der Begierde aufgewacht Schokolade essen zu wollen. Ich habe mir den Bauch mit Eiern vollgeschlagen, auf das mir schlecht wurde... aber die Begierde war noch da. Und sie wurde schlimmer. Immer schlimmer.

Irgendwann kamen die Kopfschmerzen dazu. Jeder einzelne Schritt beinhaltete den Gedanken an Schokolade. Jeder einzelne Schritt war ein Kampf gegen mich selbst. Ich wollte ursprünglich einkaufen, bestellte mir dann aber lieber etwas. Innerhalb meiner sicheren 4 Wände.

Sonntag.
ging es los wie der Samstag. Heftige Kopfschmerzen folgten. Irgendwann kauerte ich mich nur noch auf den Boden und hielt mich selbst fest. Es setzte Schwindel ein. Ich ass Unmengen an Essen und nahm Nahrungergänzungsmittel zu mir, damit ich sicher gehen konnte, dass ich auf jeden Fall mit dem versorgt war, was ich brauchte. Mit den Gedanken um Schokolade kreisend schlief ich mitten am Tag ein. Irgendwann wachte ich auf. Die Kopfschmerzen wurden immer heftiger. Die Gedanken immer gedrängelter. Es macht mir heute noch Angst, über diese Szenen nachzudenken - das kann einfach nicht gut sein.

Montag.
Montag wurde das ganze schon viel ruhiger und es war abgeklungen. Nicht ganz. Im Hinterkopf hämmerten die Gedanken. Doch durch die Arbeit konnte ich mich ganz gut Ablenken.

Dienstag.
Das gröbste war vorbei, habe ich mir gedacht. Jetzt hast du es gescafft, habe ich mir gedacht. Dann habe ich mir gedacht: Och... dann kannst du ja wieder. Doch dann wurde mir klar: Ich bin am vierten Tag. Mein eigenes Hirn versucht mir was einzureden. Ich blieb standhaft. Aber das komische, dass das definitiv nicht normal ist, blieb.

Mittwoch.
Die Lage hat sich beruhigt. Es ist Zeit sich an das Wochenende zurück zu erinnern und zu wissen: Es ist eine unglaubliche Geistesleistung. Jetzt nicht nachlassen.

1 Kommentar:

  1. Super, dass du durchgehalten hast. *_*
    Hoffentlich fällst du nicht so schnell wieder zurück. Dann fängt alles wieder von vorne an.

    Du schaffst das! :)

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