29. April 2014

[Buchrezension] WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben

Halt! Nicht abschalten! Ihr lest richtig! Jetzt folgt eine Buchrezension über... äääh... ein Buch.

Das im Titel genannte Buch habe ich ursprünglich als Geburtstagsgeschenk für jemanden gekauft. Ich hatte irgendwo im Internet (beste Beschreibung ever!) etwas über den Trend des Minimalismus gelesen und fand das irgendwie witzig. Der Sinn dahinter: Man reduziere den Besitz aller Gegenstände auf das Minimum, was man wirklich benötigt. Die Hardcore-Leute beschränken sich dabei auf maximal 100 Dinge. (Ob jetzt Sockenpaare als "eins" gezählt werden oder als zwei Gegenstände gezählt werden, ist mir nicht ganz klar...)

Und wenn ihr jetzt gerne mehr über die 100 Dinge erfahren wollt, dann... kauft euch das Buch nicht. Da steht etwa genauso viel Information darüber drin, wie in dem ganzen Absatz. Aber um fair zu bleiben: Das war auch nicht die Intension des Schreibers. Die liegt im Grunde darin zu sagen: Schmeiß alles weg, was du nicht brauchst und verkaufe anderen Menschen dabei, dass es dir noch gut geht. Dieser Satz klingt irgendwie böser, als er sein sollte; aber er beschreibt die Situation ganz gut in dem Buch.

Stellt euch vor, ihr ladet eure Freunde ein, die euch dabei helfen sollen die Inhalte von euren Schränken auszuräumen und vor euch hinzuwerfen und dann in Kartons zu verpacken. Die Kartons kommen weg und ihr lebt 30 Tage aus den Kartons. Alles was sich nach 30 Tagen noch in den Kartons befindet kann weg.

Aus diesem Inhalt bestehen in etwa die ersten 15 - 20 Seiten. Die restlichen 100 Seiten bestehen aus "wie ich andere dazu bringe mich nicht verrückt zu halten" und "wenn Sie das Prinzip verinnerlicht haben, geht es von alleine" Toll!

Die Grundidee von Minimalismus finde ich großartig. Ich selbst habe das gemacht - allerdings mit Dingen, die ich ein Jahr nicht benutzte; meine Fresse war das viel Zeug. Aber es war unheimlich befreiend es los zu werden. Vieles habe ich einfach verschenkt oder direkt weggeschmissen. Jetzt wird meine Wohnung als "spartanisch" beschrieben. Und ich finde es toll. Kein überflüssiger Gegenstand und alles ist einfach hell. Jeder Gegenstand hat seinen Platz.

Leider kommt dieses Gefühl in dem Buch nicht auf - es klingt alles eher dämlich. Das eigentlich praktische steht ganz vorne und wenn man was genauer lesen will ist das Kapitel auch nach einer Seite schon zu Ende. Ja. Manche Kapitel haben genau eine Seite. Manche sogar nur 3/4. Würde man die Schriftgröße auf eine normale Größe schrumpfen, hätte man die Qualität und Länge eines Schüleraufsätzen - gepaart mit Werbung seiner eigenen Event-Reise-Firma. (Irgendwas bekanntes... Was mir wieder entfallen ist.)

Da dies eine Buchrezension und keine Ideenrezension ist (übrigens kann man die ersten paar Seiten locker überspringen, wenn man die Rückseite gelesen hat;- es ist genau das selbe) bleibt mir nur eins zu sagen: Ich entlaste mich von Ballast in dem ich das Buch seiner Bestimmung zu führe: Verschenken.

2 Kommentare:

  1. Minimalismus ist schon eine feine Sache. Ich beneide jeden, der es schafft, sich auf die nötigsten Dinge zu beschränken.
    Ich persönliche kriege einmal im Jahr einen Rappel und fange an, auszusortieren. Aber in der Regel fliegen viel weniger Dinge raus, als ich es mir dann zuvor erhofft habe. Man könnte sagen... ich kann mich schlecht von Dingen trennen, denn irgendwie meint man dann doch, man würde eines Tages diese Dinge noch benötigen.
    Das ist das gleich, wie mit Kleidung, in die man nicht mehr passt.
    Man argumentiert mit der Floskel "wer weiß?! vielleicht werde ich eines Tages wieder dort reinpassen, wenn ich ein paar Kilo verloren habe".
    LG

    http://loveheartpeaches.blogspot.de/

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    1. Kleiner Tipp: Schmeiss alles weg. Behalte genau ein Stück und schmeiß den Rest weg. 5 bis 10 Jahre alte Klamotten sind einfach nicht mehr gut (so war es bei mir)

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